Transalp 2008

Diesmal versuchen wir ganz klassisch von Füssen bzw. Reutte/Tirol an den Gardasee zu gelangen. Den Fehler vom Vorjahr, nach einer Nacht im Zug in der Früh gleich die erste Etappe zu starten, wiederholen wir nicht. Nach einem Nachmittag im Zug (Linz 12:20 -> Passau -> München -> Füssen) rollen wir noch ein paar Kilometer nach Reutte, wo wir im "Haus Deutschmann" nächtigen. Gut ausgeruht gehts am 15.7. richtig los.

Erste Etappe: Reutte/Tirol ⇨ Warth am Arlberg

Kurz nach 8:00 gehts los, wir umrunden den Uri See, und fahren zur Einstimmung einen flowigen Singletrail den Plansee entlang. Weiter gehts unspäktakulär nach Bichlbach. Auf der Straße fahren wir nach Berwang hinauf, anscheinend haben wir da irgendwo eine Abzweigung übersehen...

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Teilweise über Forststraßen gehts hinunter ins Lechtal, auf der Straße gelangen wir nach Stanzach (Im Rausch schon wieder eine Abzweigung verpasst...). Im Lechtal gehts relativ gemütlich auf dem Radweg dahin, allerdings wird uns klar, dass es etwas weiter werden wird als geplant. Kurze Pause in "Bach" gegenüber dem Gasthaus zum grünen Baum.

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Nach Kaffee und Kuchen gehts weiter nach Steeg. Von dort nochmal ein bissiger Anstieg über 400HM nach Warth, etwas geschafft kommen wir im Haus Wiesengrund an. Nächtigung + Frühstück: 25€ pro Nase.

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Habe mir massiven Sonnenbrand auf Oberschenkel und Unterarmen, teilw. auch in den Kniekehlen eingefangen. Werde die nächsten Tage wahrscheinlich verpackt fahren müssen :-(

Daten: gefahren von 8:10 bis 17:00, 104km, 1910HM.

Etappe 2: Warth/Arlberg ⇨ Zeinisjoch hoch über Galtür

Wegen der kurzen Etappe fahren wir erst kurz vor 9:00 ab. In Lech kaufe ich mir eine neue Klingel. Diese funktioniert zwar, scheppert allerdings im Gelände fast wie eine Kuhglocke. Naja, dafür muss ich nicht mehr klingeln...

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Über den Flexenpass (unangenehme Baustelle in der Tunnelgalerie) und Arlbergpass (teilweise auf alter "Straße", nunmehr Jakobsweg gefahren) hinunter bis Ortsanfang St. Anton. Dort ins Schönverwalltal abgebogen.

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Neben der Rosanna fahren wir in einer traumhaft schönen Landschaft teilweise steil auf Schotter zur Schönverwallhütte auf. Von den 2,5h zur Heilbronner Hütte auf 2320m müssen wir beinahe 2h tragen/schieben.

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Mit einen großen Grinsen ob der genialen Abfahrt kommen wir am Kops-Stausee an. Wie man den verpassen und versehentlich ins Montafon abfahren kann (wie oftmals gewarnt wird) ist mir ein Rätsel.

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Übernachtung im Zeinisjochhaus. Wetterbericht für den nächsten Tag sieht nicht gut aus, wir überlegen Möglichkeiten, den Fimbapass zu umfahren, sieht aber ziemlich unmöglich aus. Daher reservieren wir über Tourismus-Gmbh in Scoul ein Zimmer im Hotel Mayor in S-Charl.

Daten: gefahren von 8:50 bis 16:15, Fahrzeit 6:34, 52km, 11,1 km/h, 1580HM.

Etappe 3: Kops Stausee ⇨ S-Charl (CH)

Abfahrt ca 8:00 Uhr, an absurden Verkehrszeichen vorbei hinunten nach Galtür. Nach Fotopause mit ziemlichem Tempo den Radweg entlang nach Ischgl. Kurz vor Ischgl biegen wir ins Fimbatal ab, und erreichen ca. 11:00 die Heidelberger Hütte (bereits auf Schweizer Gebiet), wo wir uns ein Spezi genehmigen und regenfest einpacken. Die imposanten 3000er (Fluchthorn) rundherum hüllen sich bereits in dicke Wolken.

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Bei der Abfahrt um 11:45 beginnt es wirklich zu regnen, immerhin ist es selbst auf 2600m zu warm für Schnee. Vom Fimbapass fahren/tragen/schieben wir in teilweise starkem Regen nach Zuort ab. Hab den Regenschutz vom Rucksack verloren, ein paar bundesdeutsche Biker nehmen ihn mir netterweise mit hinunten. Trotzdem ist der Inhalt im Rucksack teilweise feucht geworden.

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Nach Zuort haben wir auf mein Anraten wieder mal die falsche Abzweigung genommen, was uns (möglicherweise) etwa 200 zusätzliche HM und einen kleinen Umweg einbrockt. Durch starken Regen ist die Abfahrt sehr mühsam, wir und die Räder sind von oben bis unten eingeschlammt. GoreTex Windstopper Handschuhe sind nicht wasserfest.

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Im Engadin angelangt gehts auf der Straße am Ende der bekannten Uina-Schlucht nach Scuol weiter, wo wir auf eine Straße in ein abenteuerliches Tal in Richtung S-charl abbiegen.

Nach etwa der Hälfte der 800HM wird die Sache ziemlich zäh, die Motivation ist nicht mehr die beste, Mario schwächelt auch schon. Da taucht aus dem Nichts eine Schweizerin auf dem Mountainbike auf. Die Motivation ist wieder da, ein bisschen Small-Talk treibt uns die letzten Kilometer an.

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Im Hotel Mayor lassen wir dann die zweite anstrengende Etappe dieser Tour bei ein paar "Stangen" Bier ausklingen. Der Sonnenbrand auf den Oberschenkeln beginnt sich zu bessern.

Daten: gefahren von 8:04 - 17:45, Fahrzeit 9:04, 70,4km, 11,1km/h, 2090HM, höchster Punlt: 2606m

Etappe 4: S-charl ⇨ Rifugio San Giovanni die Fraele

Um 9:00 gehts los zu einer kurzen Etappe: zuerst rauf auf die Hochalm mit Europas höchstem Zirbenwald auf bis zu 2400m.

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Über den Passo da Costaines runter nach Lü, weiter nach Furom, dort auf dem Radweg hinauf ins Val Mora.

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Weiter auf 2234m aufs Döss Radond, Pause auf der Alp Mora, dort eine riesige Portion Bergkäse und 2 Cola verspeist.

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Ab hier (für mich zumindest teilweise) schwierige, aber geniale Abfahrt zum Passo die Fraele. Nächtigung im Rifugio die Fraele, wo es hausgemachte Pasta, Escalop (?) sowie als Nachspeise eine etwas eigenwillige Interpretation einer "Linzer Torte" gibt, dazu einige 0,66er Flaschen Forst und ein paar nette Biker aus .de/.ch.

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Daten: gefahren von 9:00 bis 15:15, Fahrzeit 5:41, 45km, 11km/h, 1320HM.

Etappe 5: Rifugio San Giovanni di Fraele ⇨ Edolo

Viel zu spät brechen wir um 8:37 Richtung Arnoga auf; auf dem Weg dahin müssen wir auch ausführlich die imposante Staumauer bewundern. Vor den Tunnels fürchten wir uns zu unrecht, was uns zwei riskante Kletterpartien einbringt.

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Von Arnoge gehts nach ein paar Diskussionen über die Navigation ins Val Viola, von dort ins Val Verva und auf einer sehr steilen Strecke hinauf auf den Passo Verva. Die Abfahrt ist zuerst ein Waldweg, wird dann eine teilweise sehr steile, grobe und lockere Schotterpiste. Wir fahren trotzdem fast durch und landen in einer märchenhaften Landschaft.

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Auf Asphalt geht es runter nach Grosio, weiter nach Grosetto und dann den Passo Mortirolo hinauf. Mario läßt mich während einer Umkleidepause stehen (später stellt sich heraus dass er den Pass unbedingt "am Stück" fahren will). Komme an einer Gedenkstätte für den "Piraten" vorbei, die sich (typisch Italien) in einen richtige Wallfahrtsort verwandelt hat.

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Ein Porsche (bzw. seine Ölwanne) hat den Kontakt mit den Randsteinen nicht überlebt. Überall liegen Gel-Packungen und Reste von Energieriegeln herum. Einige Rennradler schauen blöd ob des "schweren" Fullys und dem Rucksack.

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Bei der Auffahrt verbrauche ich beinahe alle Vorräte an Trockenfrüchten und wandle mich selbst schön langsam in eine um, kann dann aber noch ein Stück vor Erreichen der Passhöhe Wasser nachfüllen.

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Etwas geschlaucht gibts kurz nach der Passhöhe ein Bier, dann rollen wir hinunter nach Edolo, wo wir im Hotel Angelo einchecken. Am Abend gibt es ein Stadtfest, Radio Adamelle läßt bis spät in die Nacht hinein musizieren...

Daten: gefahren von 8:37 bis 17:45, Fahrzeit 8:09, 84,2km 13,6km/h, 1875HM.

Etappe 6: Edolo ⇨ Lago d'Idro

Um 8:33 gehts in knapp 1:20 die etwas mehr als 30km und 60HM im "Mannschaftszeitfahren" nach Breno (308MüM).

Auf der SS345 auf den Passo Croce Domini hinauf. Die Spuren des gestrigen Tages werden spürbar, Mario muss im Rifugio Bazena Tossana mit einem Eis wieder motiviert werden. Ab dort gehts auf teilweise grobem Schotter mal leicht, mal steil hinauf, das schlimmste sind ein (berüchtigte) paar Kehren, die auf etwa 1km 200HM überwinden.

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Danach erreichen wir "Dosso dei Galli" fahren über den Passo die Maniva auf Asphalt nach Bagolino ab . Die eigentlich geplanten Varianten über Passo Alto, Passo della Spina etc. kommen wegen einer gesprerrten Straße Richtung Anfo nicht in Frage. Anscheinend hat ein Erdrutsch grosse Teile der Straße mitgenommen, die enstprechenden Stellen sehen (aus der Ferne) ziemlich unüberwindbar aus. Da es schon 17:00 ist und auch im "Dosso Alto" nichts zu erfahren ist, fahren bzw. rasen wir auf Asphalt nach Bagolino runter.

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Von dort rollen wir weiter nach "Anfo" und quartieren uns im "Al Pescatore" direkt am See ein, DZ um 65€ (inkl. Frühstück).

Das Tagebuch vermerkt: "Wegen leicht kraftbetonter Fahrweise und zeitweisem Rasertum leichte Knieschmerzen. [Sitzfleisch am] Arsch könnte auch Service vertragen."

Daten: Fahrzeit 1:19, 30,3km, 28,6km/h, 60HM bzw. 7:38, 69km, 11,8km/h, 2040HM

Etappe 7: Lago d'Idro ⇨ Limone sul Garda

Abfahrt um 8:43. Auf einem sehr steilen Weg (durschnittlich 13%, einiges sicher um die 20%, anfänglich asphaltiert) etwa 1000HM hinauf, zwischenzeitlich bemerken wir, dass diese Auffahrt eigentlich nicht nur unnötig, sondern auch kontraproduktiv ist und wir uns verirrt haben.

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Zum Glück kommt uns ein einheimischer "Marathonisti" entgegen, der kurzerhand beschliesst, uns zu zeigen, wos ins Tal zum Beginn des Tremalzo runtergeht. Die Tempoverschärfung bergauf bekommt mir anfänglich überhaupt nicht, letztendlich hat das aber meinen Kreislauf erst richtig gestartet. Auch bei den Abfahrten war es nicht einfach den Sichtkontakt nicht zu verlieren...

Nach dem kostenlosen Fahrtechniktraining gehts auf Asphalt weiter den Tremalzo hinauf, und auf Schotter hinunter. Tagebuch vermerkt lapidar "siehe Fotos".

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Nach einer ewig langen Abfahrt kommen wir in Limone sul Garda an, und Quartieren uns direkt am See ein.

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Daten: Fahrzeit 9:10, 70km, 11,3km/h, 2350HM